Rüber nach Bocholt – „Nörgens bäter as in Bokelt!“
Eine Reisebericht von Marianne Pastwa-Hondong: Es ist nirgendwo besser als in Bocholt! Na klar, ich bin halt echte Bocholterin, bei unseren Reisen mit dem Reisemobil haben wir wirklich schon viele schöne Flecken auf der Welt entdeckt, aber wir kommen auch immer gerne wieder zurück. Es gibt in Bocholt etliches zu entdecken, das uns als Bocholter oft gar nicht bewusst ist. Bevor wir einige Reisemobiltreffen in Bocholt organisiert haben, habe ich gründlich gelesen und ausprobiert, was man denn alles in Bocholt und Umgebung machen kann. Interessiert? Dann lesen Sie weiter….oder einfach direkt ein Wohnmobil mieten und hinfahren.
Es gibt viele Möglichkeiten Bocholt zu entdecken, sei es beim Shoppen in den vielen, zum Teil noch Inhaber geführten Geschäften in der Innenstadt oder bei schlechtem Wetter in den Shopping-Aarkaden.
Im Textilmuseum, direkt gegenüber des Stellplatzes, funktionieren noch die Webstühle, im Stadtmuseum wurde alles zusammen getragen, was seit der ersten Erwähnung Bocholts 779 Bedeutung hatte. Besuchen Sie das private Handwerkmuseum von Walter Dues, der dort historische Werkzeuge und Materialien von 34 Berufen zusammen getragen hat.
Unübersehbar ist der hohe Turm der St.Georg-Kirche, die auch einen Besuch lohnt. Sie ist die erste Pfarrkirche der Stadt. Der Grundstein wurde 1415 gelegt. Der gotische Bau wurde am 22.März 1945, wie auch die gesamte Stadt Bocholt durch Bomben zerstört und ließ nur einen Trümmerhaufen übrig. Beeindruckende Fotos dazu kann man im Eingangsbereich der Kirche anschauen.
Ganz besonders lohnt sich eine Besichtigung der Kunstkammer von St. Georg. Das Gabelkreuz aus dem 14. Jhd., Gemälde, Handschriften, liturgische Schätze aus dem Nachlass des Kardinals Melchior von Diepenbrock, Fürstbischof zu Breslau. Man entdeckt religiöse Volkskunst, prächtige Messgewänder und Goldschmiedearbeiten von Israhel von Meckenem.
Direkt an der St. Georg-Kirche grenzt unser Historisches Rathaus.
Was gibt es besseres, als sich von hier aus vom Bocholter Nachtwächter und seinem Gefolge durch die dunklen Gassen im Schein seiner Laterne durch die Geschichte der Stadt Bocholt führen zu lassen.
Hört ihr Leut .......
In mittelalterlicher Bekleidung, mit Hellebarde und Rufhorn begrüßt der Bocholter Nachtwächter seine Gäste und nimmt uns mit auf eine Reise in eine längst vergangene Zeit.
Als erstes wird natürlich von unserem schönen Rathaus, das unter dem Motto:
„Unio civium iustitae vinculum“-
der Bürger Einheit ist der Gerechtigkeit Band
zwischen 1618 und 1624 errichtet wurde, berichtet.
Das alte Bürgerhaus, so ehrwürdig es auch gewesen sein muss, es wird 1350 erstmals erwähnt, war nicht mehr geeignet, dem stolzen Freiheitswillen der Stadt( gegenüber dem wachsendem Absolutismus des Landesherrn) nach innen und außen sichtbar Ausdruck und Nachdruck zu verleihen. Es musst weichen und auf seinen Grundmauern wuchs, während der Zeitenhimmel voller Gewitter hing, der Renaissancebau.
Im Angesicht des Rathauses und den Erzählungen des Nachtwächters ist es uns, als hörten wir die Landsknechte trommeln und die Rosse stampfen. Sie jagen den tollen Christian, sie rauben, brennen und quälen.
Kaum sind die Standarten der Spanier im Nebel verschwunden, tauchen die Fähnlein der Hessen auf.
Heute führt der Weg zum Standesamt durch das Portal der ehemaligen Fleischhalle. Das Portal trägt immer noch die Inschrift:
„Nev vendas macras et non pro carnibus ossa“-
Biete nicht hier Mageres feil und nicht Knochen statt Fleisch
Mit viel Witz und Wissen führt er uns durch die Gassen des Jahres 1665 und berichtet dabei von vergifteten Brunnen, nächtlichen Mordfällen und von einer Belagerung, die eigentlich gar keine ist. Es gibt mehrere Möglichkeiten, den interessanten Rundgang zu beenden, entweder mit einem kleinen Happen und einem guten Schluck an einem geschichtsträchtigen Ort, oder mit einem historischen Rittermahl. Wir haben dieser Rundgang in der Gaststätte Werk 2 mit einem köstlichen Mahl und mittelalterlichen Spielen beendet.
Am nächsten Tag bietet sich eine ausgedehnte Radtour auf den vielen Radwegen, die besonders gut ausgezeichnet sind, an. Inzwischen kann man sich bei der TouristInfo in der Nordstrasse sogar Fahrradnavigationsgeräte ausleihen, in denen tolle Touren vom ADFC Bocholt einprogrammiert
"In Bocholt kommen Kinder mit einem Fahrrad auf die Welt", witzelt der hiesige Volksmund. Bocholt ist neben Münster bundesweit für seine Fahrradfreundlichkeit bekannt.
Bereits 4 mal wurde Bocholt vom ADFC zur fahrradfreundlichsten Stadt (unter 100.000 Einwohnern) ausgezeichnet.?
Bocholt ist wirklich ein Paradies für Radler, überregionale und regionale Themenrouten bieten viele Möglichkeiten. Die bekannteste Route, die durch Bocholt führt ist sicherlich die „100 Schlösser Route“, besonders empfehlen kann ich die „agri-cultura-Erlebnisroute“, die ländliche Gastfreundschaft an vielen interessanten Orten bietet. Es gibt Touren in alle Himmelsrichtungen.?
Toll ist auch der Fietsen-Bus, mit dem man bequem das Münsterland erkunden kann, man kann an jeder Haltestelle der gewählten Strecke ein-und aussteigen und so individuell die Route nach dem Rückenwind ausrichten.
Ebenso gibt es in Bocholt eine sehr aktive Gruppe des ADFC (Allgemeiner Deutscher Radfahrer Club). Hier werden geführte Fahrradtouren angeboten, es gibt ein eigenes Programmheft, erhältlich in der TouristInfo.
Einen ganzen Tag Wellness kann man im Inselbad Bahia erleben, Badespaß und Saunalandschaft mit immer neuen Attraktionen.
Kanufahren, Hoch-und Tiefseilgarten, Minigolf und Bauerngolf- hier gib es vieles zu erleben. Vieles davon direkt neben dem Stellplatz am Aasee, eine der größten Freizeitanlagen des Münsterlandes.
Eine Ruhe- und Sportoase mitten in der Stadt.
Auch Genuss-und Kultursuchende werden in Bocholt fündig. Man kann eine Brennerei und eine Kaffeerösterei besuchen, auf der agri-cultura-route finden sich Käsereien und vieles mehr.
Das Kinodrom ist eines der größten Kinos im Münsterland, Stadttheater und Kulturort Alte Molkerei, sowie die Bühne Pepperoni laden zu kulturellen Veranstaltungen ein.
Nach all den vielen Eindrücken lassen Sie den Abend ganz gemütlich im „Restaurant Schiffchen“ direkt gegenüber vom Stellplatz ausklingen.
Also, nix wie hin… nach Bocholt!
Mehr Informationen dazu:
http://www.bocholt.de/tourismus
http://www.bocholter-nachtwächter.de
Mieten Sie sich ein Wohnmobil bei MeiseReise®, unsere Station ist in Rhede, nur 10 km von Bocholt entfernt. Vielleicht möchten Sie ja direkt nach Bocholt fahren und die Freizeit- und Kultur-Möglichkeiten genießen.
MeiseReise® - gute Preise, schöne Reise
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