Zauberhaftes Kopenhagen

05 Schloss Christiansborg

Zauberhaftes Kopenhagen

Kopenhagen ist eine sehr kleine Hauptstadt. Selbst in einem Tag kann man hier schon viel erleben. Andererseits bietet die Stadt und die Umgebung genügend Interessantes und Sehenswertes für drei Tage oder gar für eine Woche. Wir konzentrieren uns erst mal auf Kopenhagen!

Lust auf eine wunderschöne Stadt im Norden? Hier können Sie mehr darüber erfahren:

Für Kopenhagen haben wir uns einen Tag Zeit genommen, das Zentrum ist sehr kompakt und man kann vieles entdecken. Der ausgesuchte Stellplatz war tatsächlich mitten in der Stadt an einer Hauptverkehrstrasse. Bei Google Earth hatte ich das auch so gesehen, hab aber gedacht, dass diese Baustelle, die ich im Internet entdeckte bis jetzt längst fertig ist, wie gesagt, das habe ich gedacht;(

Auch der Stellplatz war reichlich improvisiert, dafür aber teuer! ( 30 Euro, laut Campercontact 2016)

Der Vorteil ist, man ist wirklich mitten drin! Es gibt einen gratis Bustransfer um 8.45 in die Stadt und um 18.00 zurück, mit Wasserbus oder Hopp/ on Hopp of kann man mit einer Tageskarte Kopenhagen per Boot entdecken. Wir gehen zu Fuß entlang neuer Appartementhäuser und erreichen nach 40 Minuten den Eingang zum berühmten Tivoli.

Ein paar Schritte weiter stehen wir vor ihm, dem Denkmal von Hans Christian Andersen, dem berühmtesten Sohns Kopenhagens. Wer kennt sie nicht die bezaubernden, oft sehr traurigen Märchen des Dichters, der 1805 in Odense geboren wurde. Seine Eltern waren sehr arm, er konnte kaum die Schule besuchen, bis ihm der Dänenkönig Friedrich VI, dem seine Begabung aufgefallen war, 1822 den Besuch der Lateinschule ermöglichte. Bis 1828 wurde ihm auch ein Universitätsstudium finanziert. Später unternahm er Reisen durch Deutschland, Frankreich und Italien, die ihn zu lebhaften impressionistischen Studien anregten. Sein Weltruhm ist auf den 168 von ihm geschriebenen Märchen begründet. Hans Christian Andersen starb am 4.8.1875 in Kopenhagen.

Die Zeit zwischen 1800 und 1850 gilt in Kopenhagen als das „Goldene Zeitalter“. Damals setzten Kunst und Kultur zu einem Höhenflug an und die Stadt brachte überragende Persönlichkeiten hervor.

Hans Christian Andersen, den Märchendichter, Soren Kirkegaard, den Philosophen, August Bournoville, den Tänzer und Ballettmeister und den Bildhauer Bertel Thorvaldsen, dessen rein weiße Skulpturen ich vor einigen Jahren in Bonn bewundern konnte.

Vor dem Denkmal Hans Christian Andersens muss ich an das Märchen „Die Schneekönigin“ denken, Es war einmal ein Spiegel aus Eis, der alles Schöne hässlich aussehen ließ und das Schlechte schön machte. Dieser Spiegel zerbrach und zersprang dabei in tausend kleine Stücke. Trafen diese Stücke ein Herz wurde es kalt wie Eis,…

Vor einigen Jahren habe ich eine Adventausstellung danach benannt und die Werkstücke dazu interpretiert. Das war die Zeit, in der ich noch aktiv als Floristmeisterin tätig war. Nun bin ich in der aktiven Reisephase angekommen und stelle fest, dass Reisen ungemein bildet, wenn man sich mit der Geschichte der Länder, der Städte, der Menschen beschäftigt.

Zugegeben, in Kopenhagen interessiert mich ganz besonders ein anderer Andersen. Hier ist das märchenhafte Geschäft von Tage Andersen, ein Kollege, von dem ich einige Bücher besitze und etliche Ausstellungen gesehen habe, die Adresse ist notiert, und wir werden sein Geschäft sicher noch finden.

Wir spazieren weiter, kommen am Schloss Christiansborg vorbei, ein Repräsentationsbau, der 1736 in Auftrag gegeben wurde. In diesem Rokokopalast befindet sich eine Reitbahn, das Hoftheater und eine Schlosskirche. Beim Gang durch die historischen Gassen kommt uns die Königliche Leibgarde entgegen.?

Wir kommen zum großen Kreisverkehr am Kongens Nytorf, hinter der ehrwürdigen Fassade des großen Hauses verbirgt sich das Kaufhaus „ Magazin du Nord“. Da müssen wir unbedingt herein und uns umschauen.

Nach dem Einkaufsbummel erreichen wir den Neuen Hafen- Nyhavn. Nyhavn ist mit seinen bunten Häusern am Kanal eines der meistfotografierten Orte in Kopenhagen. Ein Restaurant reiht sich ans andere, im Sommer, wenn die Tische draußen vor der Tür stehen, trifft sich hier halb Kopenhagen auf ein Bier nach der Arbeit oder zum Abendessen im Sonnenschein. Wir spazieren entlang des Kanals, der gebaut wurde, um Händler in die Stadt zu locken. Bald entwickelte sich aber die Gegend um Nytorv zu einer üblen Spelunkengegend, wo Prostituierte und Trunksucht ihre Heimat fanden. Ende der 70er Jahre begann der Aufstieg. Die alten Häuser wurden liebevoll renoviert und wo einst Huren auf ihre Freier warteten, empfangen heute Wirte ihre Gäste in gepflegten Lokalen.

Eins ist uns klar, hier werden wir heute den Abend ausklingen lassen. Aber es gibt kein halten mehr, wir müssen endlich zu ihr… wir sehen die Neue Oper auf der anderen Seite des Flusses, hier war ein Sandskulpturen Wettbewerb, darum steht direkt davor eine tolle Skulptur, für mein Foto eine super Perspektive, die sich da auftut.

Das Schloss Amalienborg, die Winterresidenz der beliebten Königin Margartehe II. besteht aus 4 gleich aussehenden Rokokopalästen, die sich um den achteckigen AmalienborgPlads gruppieren.Das Schloss kann nicht besichtigt werden. Das 12 meter hohe Reiterstandbild stellt König Fredrick V. dar. Man sagt, die Statue war teurer, als die 4 Paläste Amalienborgs zusammen!

Und dann endlich, wir haben sie gefunden: „Den Lille Havfrue“

Die kleine Meerjungfrau ist wirklich klein, und umringt von asiatischen Touristen.

Hab ich erzählt, dass wir einen Begleiter gefunden haben in Kopenhagen? Bei unserer Stadtführung, die in englischer Sprache war hat er sich zu uns gesellt. Lian kommt aus China, er hat ein Stipendium für eine Uni in München, und um Europa kennen zu lernen hat er diesen Tripp nach Kopenhagen gemacht. Ein liebenswerter junger Mann, der uns während des Stadtrundgangs begleitet hat. Nun verabschiedet er sich, denn sein Zug fährt gleich in seine neue Heimat, nach München!

Unser Weg führt uns vorbei am sehenswerten Gefion Brunnen, der zu den schönsten der Stadt zählt. Der Brunnen zeigt die Göttin Gefion aus der germanischen Mythologie, die ihre vier Söhne in Ochsen verwandelt haben soll, damit sie als Ochsengespann beim Pflügen aus der Mitte Schwedens ein großes Loch reißen konnten um die Landmasse in die Ostsee zu schleudern. Das Loch ist heute der Vänern See und aus dem ausgerissenen Loch soll die Insel Seeland entstanden sein.

Soweit die germanische Mythologie, jetzt möchte ich endlich in die floristische Märchenwelt eintauchen und endlich stehen wir vor dem Geschäft von Tage Andersen. Wer in die Traumwelt des floristischen Autodidakten Andersen eintauchen möchte, muss erst mal Eintritt bezahlen- das ist es mir aber absolut wert. Ich habe Tage Andersen einmal in Holland gesehen, bei einer großen Gartenmesse. Er sieht wirklich aus, als sei er dem Mittelalter entsprungen, trägt immer Bundhosen aus Leder. Tage liebt bunte Paradiesvögel und Hängebauchschweine. Er veranstaltet jährlich Ausstellungen in Südschweden, fertigt riesige Skulpturen aus Pflanzen an. Leider ist er heute nicht in seinem Geschäft. Ein junger Florist aus Norwegen arbeitet heute hier. Die Räume sind einfach traumhaft gestaltet, in dezenten, warmen, morbiden ruhigen Farben, ich kann mich gar nicht satt sehen, Wunderschön!

Ich bin ganz fasziniert von dieser Art seines Geschäftes. Als wir es verlassen entdeckt Kurt den Tipp eines guten Kunden von uns. Seine Frau ist Kopenhagenerin und er hat uns gesagt, wir müssten unbedingt die typischen Hotdogs essen! Hmmh! Köstlich sind die wirklich, komm wir nehmen noch einen, die sind so was von lecker!?

Ein wunderschöner Tag in der zauberhaften Stadt endet bald. Wir schlendern noch mal zum nahen Nytorp, denn die Stimmung möchte ich zur „Blauen Stunde“ erleben und fotografieren- und ich glaub das hat sich gelohnt, es ist die Zeit für SuperFotos.

In einem typischen Restaurant kehren wir dann ein, bevor wir wieder zurück zu unserem Wohnmobil laufen, denn das steht nur 40 Minuten entfernt, mitten in der Stadt.

Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume musst du haben

Dieser Spruch von Sören Kirkegaard begleitet mich schon viele Jahre und lässt uns immer wieder glücklich den Tag beenden.

Neugierig geworden?

Nix wie hin!

Mehr zu Tage Andersen:

https://www.youtube.com/watch?v=g_OAsIVxkQE

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